Sozialpädagogik
Profil der Arbeitseinheit
Wir stehen für vielfältige, vorwiegend qualitativ-rekonstruktive und ethnographische Forschung in unterschiedlichen Feldern der Sozialen Arbeit und angrenzenden Gesellschaftsbereichen. Ein Schwerpunkt des Arbeitsbereiches liegt auf der Kinder- und Jugendhilfe bzw. dem Entscheiden, Urteilen und Handeln im Kontext von Kinderschutz. Dieses betrachten und analysieren wir nicht mit dem alleinigen Fokus auf die sozialpädagogischen Fachkräfte, sondern verstehen es als verteilt zwischen vielen verschiedenen (auch nicht-menschlichen) Akteur:innen im Feld.
Nähere Informationen zu unseren laufenden sowie abgeschlossenen Forschungs- und Dissertationsprojekten finden sich unter dem Reiter Forschung.
Studieren im Teilstudiengang Sozialpädagogik
Praxisbezogen und forschungsbasiert vermittelt das Studium (B.A./M.A.) eine kritisch-reflektierte Haltung. Diese erachten wir als erforderlich, um den unterschiedlichen Bedarfen und individuellen Lebenswelten der Adressat:innen der Sozialen Arbeit sensibel begegnen zu können.
Unsere Lehre ist breit gefächert und beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Handlungsfeldern, Adressat:innen und Methoden der Sozialpädagogik sowie mit Fragen von Professionalität innerhalb sich verändernder gesellschaftlichen Bedingungen. Dabei verfolgt sie einen ethnographischen, diskriminierungskritischen und relationalen Zugang:
Entwicklung einer ethnographischen Haltung der Befremdung: Die intensive Fallarbeit, eigens durchgeführte qualitative Forschungsprojekte sowie die interaktive, kritische Arbeit mit Theorien regt zu Perspektivwechseln an. Sie lernen, Selbstverständlichkeiten zu hinterfragen und Alltagswissen zu irritieren. Dies unterstützt Sie dabei, Lebenswelten in ihrer Individualität und Komplexität verstehen zu können und Ungewissheiten auszuhalten.
Entwicklung einer diskriminierungskritischen, diversitätssensiblen Haltung: Durch die Auseinandersetzung mit inklusiven, gerechtigkeitsorientierten, intersektionalen, postkolonialen und feministischen Ansätzen werden Sie zu einer machtkritischen, reflexiven Perspektive auf soziale Probleme und Kategorien angeregt. Sie lernen diese als historisch geworden, sozial konstruiert und veränderbar zu begreifen.
Entwicklung einer relationalen Perspektive: Sie lernen, professionelles Entscheiden und Handeln als eingebunden in ein Netzwerk von Akteur*innen und Strukturen zu betrachten. Mit den Theorien von Bruno Latour rückt der Fokus auf die Praktiken und Zusammenhänge in diesem Netzwerk.
Weitere inhaltliche Schwerpunkte in der Lehre sind unter anderem Fallverstehen, rechtliche und sozialpolitische Grundlagen, qualitative bzw. ethnographische Forschung sowie gesellschaftliche Herausforderungen wie der Klimakrise. Insbesondere Praktika sowie Gastbesuche von sozialpädagogischen Fachkräften geben Gelegenheit, theoretische Inhalte auf die Praxis zu übertragen.
Unser Arbeitsbereich zeichnet sich durch den intensiven Austausch auf Augenhöhe mit Studierenden aus und lebt von der Zusammenarbeit mit studentischen Hilfskräften.