Projekte

Hier erhalten Sie ausführliche Informationen zu laufenden und abgeschlossenen Projekte des Arbeitsbereich Interkulturelle Bildung. 

Eine Auflistung der Forschungsprojekte des Arbeitsbereich Interkulturelle Bildung unter Leitung von Prof. Dr. Wenning und Prof. Dr. Hans H. Reich bis 2020 finden Sie  in Sciport RLP (Externer Link)

Infos

Sind Sie Student*in? Haben Sie Interesse an einem der Forschungsprojekte? Dann melden Sie sich bei Prof. Dr. Lisa Rosen – ggf. besteht die Möglichkeit Ihre Qualifikationsarbeit im Rahmen eines Projektes zu verfassen oder auch ein Forschungspraktikum zu absolvieren.

Qualifikationsarbeiten

Inhalte folgen

Aktuelle Forschungsprojekte

ProjektleitungForschungsprojekt bzw. Arbeitstitel
Verena BauerFreiwilligenarbeit in der Flucht*migrationsgesellschaft: Zur Beziehungsgestaltung in unterschiedlichen Formen der Unterstützungsbeziehungen 
Christopher HorneBilder für nachhaltige Entwicklung: Handlungsorientierungen in Bildern zu Nachhaltigkeit in Schulbüchern
Fenna tom DieckPositioning in school classes with newly migrated children and youth - an ethnographic study in Germany and Italy

 

Abgeschlossene Forschungsprojekte

Das Projekt „SpraKult“ entwickelt das Angebot eines Zertifikatsstudiums, welches Lehramtsstudierende als zusätzliche Qualifizierung im Umgang mit sprachlich-kultureller Heterogenität im schulischen Kontext absolvieren können. Der Fokus liegt hierbei auf der Sensibilisierung für unterschiedliche Ausprägungen von Heterogenität, deren Auswirkungen und der Vermittlung von Handlungsabläufen für einen gelungenen Umgang. Dabei werden vorhandene, eher theoriebasierte Studienelemente zum Thema sprachlich-kultureller Vielfalt insbesondere im Fach Bildungswissenschaften schwerpunktmäßig hervorgehoben und durch weitere, eher praktisch orientierte Elemente ergänzt. Ausdrückliches Ziel von „SpraKult“ ist es, Lehramtsstudierende zu qualifizieren, sodass sie die persönliche und gesellschaftliche Teilhabe durch Bildungserfolg auch im Kontext sprachlich-kultureller Vielfalt angemessen fördern können.

Hintergrund des Projekts ist der anhaltende Handlungsbedarf bezüglich eines produktiven Umgangs mit Heterogenität auf allen Ebenen des sozialen Miteinanders und insbesondere in den und durch die lehrenden Institutionen.

Finanzierung

Wissenschaftsministerium Rheinland-Pfalz, Hochschulpakt 2020, Linie: Programm für mehr Qualität in der Lehre

 

Mitarbeitende

Sophia Berlin

 berlin at uni-landau.de

Graduiertenkolleg "Unterrichtsprozesse"

Projektleitung: Prof. Dr. Andreas Helmke, Prof. Dr. Gisela Kammermeyer, Prof. Dr. Peter Ludwig, Prof. Dr. Stephan Merten, Prof. Dr. Andreas Müller, Prof. Dr. Wieland Müller, Prof. Dr. Renate Rasch, Prof. Dr. Manfred Schmitt, Prof. Dr. Wolfgang Schnotz (Sprecher)

Gefördert durch: DFG

Laufzeit: 2009 - 2013

Kurzbeschreibung: Das Graduiertenkolleg Unterrichtsprozesse ist ein Kooperationsunternehmen der empirischen Erziehungswissenschaft, der Pädagogischen Psychologie und ausgewählter Fachdidaktiken an der Universität Koblenz-Landau, Campus Landau. In sieben jeweils interdisziplinär besetzten Einzelprojekten werden Unterrichts- bzw. Lehr-Lern-Prozesse in verschiedenen Bildungsbereichen vom Kindergarten über die Grundschule bis zur Sekundarstufe sowohl prozess- als auch ergebnis-orientiert analysiert. Die Beteiligten gehen von der gemeinsamen Annahme aus, dass eine stärkere Prozessorientierung den Blick öffnet für bislang verborgene Hindernisse bei der Erreichung von Lehr- und Lernzielen.

Eine differenziertere Sicht dieser Prozesse kann dazu führen, dass Lehrkräfte beim Auftreten von Verständnisschwierigkeiten ihrer Schüler und Schülerinnen anstelle der wiederholten (und manchmal rigiden) Anwendung der gleichen didaktischen Mittel flexibler reagieren und so einen stärker adaptiven Unterricht realisieren können, indem sie die Ursachen der Schwierigkeiten besser verstehen und entsprechend gezielt einwirken können. Damit rückt die allgemeine und fachspezifische diagnostische Kompetenz von Lehrkräften in den Vordergrund, die nicht nur die kognitiven Lernvoraussetzungen von Schüler/innen, sondern auch ihre motivationalen und emotionalen Voraussetzungen sowie - angesichts der häufig anzutreffenden heterogenen sozialen Zusammensetzung von Schulklassen - auch ihren sprachlich-kulturellen Hintergrund in Rechnung stellen muss.

Projekt: "Mehrsprachigkeit im Deutschunterricht" im Graduiertenkolleg "Unterrichtsprozesse"

(S. Merten, A. Helmke, F.-W. Schrader, K. Kuhs, I. Hosenfeld)

Zielsetzung und Fragestellung. Neuere Forschungen zum Lehrerwissen und zur Lehrerexpertise zeigen, dass fachdidaktisches Wissen ("pedagogical content knowledge") und diagnostische Kompetenz wichtige Bedingungen für den Unterrichtserfolg sind. Während dies für Fächer wie Mathematik gut erforscht ist, weiß man derzeit noch wenig über spezifische Kompetenzen von Lehrkräften im Unterricht mit Deutsch-als-Zweitsprache-Lernern ("zweitsprachendidaktische Kompetenzen"). Mangels einschlägiger empirischer Untersuchungen lassen sich die folgenden Fragen aktuell nicht zuverlässig beantworten: Ist Lehrpersonen bewusst, in welcher besonderen Sprachlernsituation sich Lernende befinden, für die der deutschsprachige Unterricht ein Zweitsprachenunterricht ist? Nehmen sie die Sprachlernbedürfnisse dieser Lernenden an entscheidenden Stellen des Unterrichts wahr und setzen sie dieses Wissen in geeignete Maßnahmen der spezifischen unterrichtlichen Unterstützung um? Langfristiges Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines Diagnose- und Trainingsprogramms bezogen auf die zweitsprachendidaktische Kompetenz von Lehrpersonen.

Theoretischer Hintergrund. Den Hintergrund dieses Projektes bilden drei Theoriestränge:
(1) Die Interkulturelle Pädagogik, insbesondere die Forschung zum Zweitsprachenerwerb und zur Didaktik des Deutschen als Fremd- und Zweitsprache, (2) die kognitionspsychologisch orientierte Forschung zum Lehrerwissen (insbesondere "pedagogical content knowledge" i. S. von Shulman) und zum situierten Lernen sowie (3) die fachübergreifende Forschung zur Unterrichtsqualität.

Relevanz. Die Vergleichsstudien IGLU, PISA und VERA haben deutlich gemacht, dass Migrantenschüler und -schülerinnen zu den Verlierern im deutschen Bildungswesen gehören. Bei Kompetenztests erreichen sie ein erschreckend niedriges Niveau, gravierend sind die hohen Zahlen der niedrigen Schulabschlüsse und der Schulabgänger ohne Abschluss (Diefenbach, 2007). Eine Ursache hierfür wird darin gesehen, dass Schulen in Deutschland in vielen Fällen unzureichend auf die gegebene kulturelle und sprachliche Heterogenität der Schulklassen reagieren. Schulorganisatorische Konzepte bleiben hinter dem Stand der internationalen Diskussion zurück (Banks, 2004). Sie beschränken sich häufig auf Submersionsmodelle, d. h. auf die Unterrichtung in deutschen Regelklassen ohne ausreichende Unterstützung beim Erwerb der und Lernen in der Zweitsprache Deutsch (Reich u. a., 2002). Das dabei verfolgte Ziel ist die Einsprachigkeit in der Mehrheits- bzw. Unterrichtssprache. Einer der Gründe hierfür dürfte der geringe Kenntnisstand deutscher Lehrperonen im Bereich der Zweitsprachendidaktik sein. Deswegen wird von maßgeblichen Bildungspolitiker/innen und -forscher/innen/n ein "professioneller Umgang mit der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen" (Gogolin & Wulf, 2007) gefordert.

Mögliche Dissertationsthemen

  • Sprachdiagnostische Kompetenzen von Deutschlehrer/innen im Unterricht mit Lernenden mit Deutsch als Zweitsprache
  • Entwicklung von Kompetenzprofilen von Lehrpersonen bzgl. der Sprachentwicklung und Sprachförderung im mehrsprachigen Deutschunterricht
  • Deutschunterricht aus der Perspektive von Lernenden mit Migrationshintergrund
  • Situiertes zweitsprachendidaktisches Lernen mit Hilfe von Video-Vignetten

Kontakt

  • Dr. Katharina Kuhs, Arbeitsbereich Interkulturelle Bildung im Institut für Bildung im Kindes- und Jugendalter, Universität Koblenz-Landau, Campus Landau, kuhs(at)uni-landau.de
  • Prof. Dr. Stephan Merten, Institut für Germanistik, Universität Koblenz-Landau, Campus Landau, merten(at)uni-landau.de 

Für mehrsprachige SchülerInnen ist die adäquate Beherrschung des deutschen Wortschatzes eine der Grundvoraussetzungen, um am Regelklassenunterricht erfolgreich teilnehmen zu können. Es wird nachhaltig propagiert, dass profunde und differenzierte Begriffskenntnis Dreh- und Angelpunkt von Sprachkompetenz und somit auch ein wichtiges Ziel sprachlicher Förderung sei. Darüber hinaus wird gerade für mehrsprachige Schüler hervorgehoben, dass die Arbeit am Wortschatz sich in besonderem Maße dazu eignet, Einsicht in Sprachstrukturen zu vermitteln und Sprachvergleiche zu ermöglichen. Es wird davon ausgegangen, dass eine durch Sprachreflexion gewonnene Einsicht in Strukturen des inneren und äußeren Lexikons in der Erst- und Zweitsprache das Verstehen und Einordnen von bekannten sowie neu hinzukommenden Wörtern fördert – im Deutschunterricht und auch in anderen Fächern. Für Lehrpersonen ergibt sich hieraus die Anforderung, im Rahmen des Deutschunterrichts eine effektive Wortschatzarbeit zu gestalten. Hiermit verbunden sind Kompetenzen bzgl. der Auswahl und der Semantisierung von Wortschatz sowie der Überprüfung von Wortschatzkenntnissen.

Stösst diese Forderung schon für den Unterricht mit muttersprachlich deutschen Schülern sehr schnell an die Grenzen von schulischer Realität, so gilt das für Klassen mit mehrsprachigen Schülerinnen erst recht: Wortschatzarbeit als Teilbereich des Curriculums führt im Fach Deutsch ein Schattendasein und dürfte unter den Bedingungen von Mehrsprachigkeit noch weniger praktiziert werden – ganz entgegen der o.g. Forderungen und inhaltlichen Notwendigkeiten.

Im Rahmen des Projekts wird untersucht, welche subjektiven Meinungen und unterrichtliche Praxen Lehrkräfte der Primarstufe und der Sekundarstufe I zu den Themen „Mehrsprachigkeit“, und „Wortschatzarbeit“ (in mehrsprachigen Klassen) äußern. Inwieweit räumen DeutschlehrerInnen der Wortschatzarbeit in ihrem Unterricht eine Bedeutung zu, inwieweit fühlen sie sich in der Lage, in einem sprachlich und kulturell heterogenen Klassenverband Wortbedeutungen zielgerichtet zu vermitteln, wie gestalten sie Semantisierungsphasen und welche Hilfestellungen nutzen sie ?

Im Rahmen einer online-Befragung werden Informationen zu den genannten Aspekten erhoben und ausgewertet. Laufzeit: 1.9.2010 – 31.12.2011

Ansprechspartner:

Prof. Dr. Stephan Merten, Institut für Germanistik

Dr. Katharina Kuhs, Institut für Bildung im Kindes- und Jugendalter, Arbeitsbereich Interkulturelle Bildung

1. Der Übergang von der Kindertagesstätte zur Schule

KiSchu.pdf

 

2. "Von der Kita-Mama zur Schul-Mama"

Was Mütter zum Thema "Übergang von der Kita zur Schule" wissen sollten. Ein Projekt zur Ausbildung von Multiplikatorinnen für die Elternarbeit mit türkischen Müttern.

SchulmamaProjektskizze.pdf

Dokumentation des Projektes   Von der Kita-Mama zur Schul-Mama.pdf

 

3. "Kooperation und interkulturelles Lernen am Übergang von der Kindertagesstätte in die Grundschule"

Erarbeitung, Durchführung und Dokumentation einer Fortbildung mit baff e. V., Fachberatung Kindertagesstätten, Goetheschule Nord, Ludwigshafen

Koop. u. interkult. Lernen.pdf

Ansprechpartnerin:

Frau Angelika Papillion-Piller

Projektbeteiligte:
Dr. Susanna Roux, Dipl.-Päd. Ulrike Nebgen, Prof. em. Dr. Hans H. Reich

Laufzeit
2011 bis 2012

Förderung:
Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz, Landesprogramm "Zukunftschance Kinder - Bildung von Anfang an"

Ziel ist die Entwicklung und Erprobung eines Verfahrens, mit dem die in den vergangenen Jahren erarbeiteten Erkenntnisse zur Sprachförderung im Elementarbereich in einrichtungsinterne Qualitätsentwicklungen überführt werden.
Zu diesem Zweck werden an ausgewählten Einrichtungen Prozesse der zielgeleiteten Selbstqualifizierung angestoßen und in einer ersten Phase wissenschaftlich begleitet.
Die Ergebnisse werden analysiert und im Hinblick auf ein künftiges Multiplikatorenprogramm ausgewertet.

Das Forschungsprojekt beschäftigt sich mit den Methoden und Perspektiven in den Sozial-, Erziehungs-und Kulturwissenschaften und versucht in diesem Rahmen folgende Fragen zu beantworten:

  • Welche methodischen Ansätze aus dem Fundus der qualitativen Forschungsmethoden werden in dem relativ jungen Forschungsgebiet der interkulturellen Kommunikation genutzt und wie werden sie in ihrer Gegenstandsadäquatheit begründet, modifiziert und justiert?

  • Wodurch und worin manifestiert sich in der Anwendung der jeweiligen Forschungsmethode/n Kultur bzw. Interkulturalität?

  • Wie lassen sich die in der interkulturellen Forschung besonders ausgeprägten Herausforderungen des kulturellen Bias von konzeptionellen Vorannahmen, Instrumenten, Interpretationen und Darstellungen angemessen berücksichtigen und systematisch reflektieren?

  • Welches Anregungspotenzial und welche Orientierungshilfen haben qualitative Methoden für die Etablierung und interdisziplinäre Systematisierung einer kultur- und sozialwissenschaftlich orientierten interkulturellen Kommunikations- und Kompetenzforschung zu bieten?

Gefördert wird das im September 2007 begonnene Projekt durch Mittel des Landesforschungsprogramms "Wissen schafft Zukunft" des Landes Rheinland-Pfalz; die Laufzeit endete im August 2008.

Projektverantwortlicher: Dr. Matthias Otten 

Das Forschungsprojekt „Partizipation und Positionierung von Migrantinnen und Migranten und ihren Organisationen in Rheinland-Pfalz“ startete im Oktober 2005 und unternimmt - neben einer Bestandsaufnahme der Situation in Rheinland-Pfalz - den Versuch des Auslotens möglicher Potentiale von innovativen Partizipationskonzepten und Netzwerken auf kommunaler Ebene.

Gefördert wird die wissenschaftliche Studie dabei durch Mittel der Landesbeauftragten für Migration und Integration des Landes Rheinland-Pfalz; die Laufzeit des Projektes endete im Dezember 2006.

Einen Überblicksartikel zu Hintergründen, Inhalten und Ergebnissen des Projekts finden Sie in der Zeitschrift "treffpunkt 2/2007".

Ein Aufsatz mit Teilergebnissen zum Themenfeld Partizipation im Bildungsbereich von Matthias Otten finden Sie in der Online-Zeitschrift Bildungsforschung, Ausgabe 01/2008.

Der vollständige Forschungsbericht erschien 2008. Er ist auch als PDF Datei verfügbar und kann kostenlos über das Büro der Landesbeauftragten für Migration und Integration in Mainz bezogen werden: 

Postanschrift
Beauftragte der Landesregierung für Migration und Integration
Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen
Postfach 31 80
55021 Mainz

Projektverantwortliche: Otten, Reich, Schöning-Kalender

Das Projekt „Schülerbegegnungen in grenznahen Gebieten“ wurde in zwei Vorhaben unterteilt: eine theoretische Überlegung und die Realisierung eines Ausbildungsmoduls.

Die theoretische Seite soll während einer internationalen und transdiziplinären Tagung über „die grenznahen Gebiete im Europa der Zukunft“ am 11., 12., und 13. Dezember, in Strasbourg konkretisiert werden. An der Tagung werden Experten aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Psychologie, Mediation und Didaktik teilnehmen. Die Ergebnisse ihrer Forschung sollen dazu dienen, den Bedarf an interkulturellen Kompetenzen aufzuzeigen. Insbesondere soll ermittelt werden, welche Kompetenzen für ein Europa, das die Interessen der Beteiligten Menschen in den Vordergrund stellt erforderlich sind.

Die „praktische“ Seite läuft zwar weiter (siehe Bericht 2002/2003), allerdings etwas langsam, da die Teilnehmer auf die Ergebnisse der Tagung warten.

Laufzeit: 2001-2004. Projektverantwortliche: Dr. Jacqueline Breugnot

 

Die Forschungsinitiative „Interregionalität“ entstand im Jahre 2000 in Folge eines Aufrufs des Präsidenten im Herbst 1999, Ideen zur Verwirklichung der (1997 veröffentlichten) Empfehlung des Wissenschaftsrats zur Bündelung geisteswissenschaftlicher Forschung an den Universitäten in Deutschland zu präsentieren. Ihr gehören Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus den Instituten für Geographie (Koblenz), Wirtschaftswissenschaft (Koblenz), Politikwissenschaft (Landau), Evangelische Theologie (Landau), Germanistik (Koblenz), Romanistik (Landau), Interkulturelle Bildung (Landau), Psychologie (Landau) und dem Zentrum für empirische pädagogische Forschung (Landau) an.

Grundgedanke der Initiative ist die Nutzung der am Standort vorhandenen disziplinären Kompetenzen in regionalwissenschaftlicher und interkultureller Perspektive, ausgehend von der spezifischen geographischen Lage des Campus Landau: Die Zusammenarbeit der Regionen innerhalb der EU und über die Außengrenzen der EU hinaus stellt neben den transnationalen Einrichtungen und den internationalen Verbindungen einen dritten für die europäische Einigung zentralen Prozess dar, dessen Erforschung insgesamt noch nicht sehr weit fortgeschritten ist.

Die Mitglieder der Initiative haben sich zu Forschungsberatungen getroffen, auf denen Vorträge zum Themenbereich präsentiert, Einzelprojekte besprochen und organisatorische Entscheidungen gefällt wurden. Die Vorträge dienten namentlich der Vorbereitung des interdisziplinären Dialogs durch Aufbau einer gemeinsamen Wissensbasis im Bereich der Regionalforschung.

Im Dezember 2003 erscheint ein Sammelband, der die Arbeiten der Initiative dokumentiert.

Die von der Initiative ausgegangenen Impulse werden in unterschiedlichen Formen weiter verfolgt: Vergleichende Untersuchungen und Veröffentlichungen des Instituts für Romanistik zur Pressesprache, Untersuchungen zum grenznahen Schüleraustausch im europäischen Vergleich, Durchführung einer Konferenz hierzu im Dezember 2003 in Strasbourg, Durchführung einer Pilotphase zum Projekt Islamischer Unterweisung (DFG), ein Habilitationsvorhaben zum interkulturellen Deutschunterricht in einer Grenzregion.

Die Initiative wird koordiniert durch das Institut für Interkulturelle Bildung. Verantwortlicher: Prof. Dr. Reich, wissenschaftlicher Mitarbeiter: Thilo Babel

Im Januar 2002 ist von Prof. Dr. Rolf Schieder von der Evangelischen Theologie und Dr. Hartwig Scheinhardt als wissenschaftlichem Mitarbeiter am Institut für Interkulturelle Bildung bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ein Antrag auf Förderung eines Forschungsprojektes eingereicht worden über „Eine empirische Untersuchung der Bedingungen, Formen und Ziele gegenwärtiger islamischer Unterweisung in der Oberrheinregion“. für die aufwändigen vorbereitenden Arbeiten waren den Antragstellern vom Präsidenten der Universität erhebliche Mittel gewährt worden.

Nachdem im Jahre 2000 die Konzeption des Projektes entwickelt und seine Durchführbarkeit mit Fachkollegen in Basel, Freiburg, Heidelberg, Strasbourg und Zürich diskutiert worden war, wurden im darauf folgenden Jahr die wissenschaftlichen Voraussetzungen und Zielsetzungen des Projektes entfaltet und sein Umfeld im Verhältnis zu thematisch ähnlichen Forschungen dargestellt. Darüber hinaus gehende Bemühungen galten dem ständigen Gedankenaustausch mit Projektantragsgruppen aus anderen Disziplinen. Ebenso war die Einbindung von Erkenntnissen aus der Vorbereitung dieses Projektes in die zeitgleiche inneruniversitäre Diskussion über Interregionalität zu leisten, die als Forum zur Meinungsbildung aller auf die Region Oberrhein gerichteten Forschungsinteressen und insofern als gemeinsame Ausgangsbasis und verbindende thematische Klammer diente.

Im späten Frühjahr 2002 wurden die Antragsteller seitens der DFG zu einer Überarbeitung des Antrags aufgefordert. Diese Anregung wurde angenommen, konnte jedoch nur unter erschwerten Bedingungen befolgt werden, denn Rolf Schieder nahm zwischenzeitlich einen Ruf an die Humboldt-Universität in Berlin an und verließ nach dem Sommersemester 2002 seinen Lehrstuhl in Landau.

Auf den überarbeiteten Antrag hin erfolgte Ende Juli 2003, wenn auch mit Abstrichen im Finanzvolumen, die Zusage auf Förderung einer Pilotphase. Die vorbereitenden Arbeiten zur Durchführung der Pilotphase haben begonnen.

Jugendliche heute haben sich mit gesellschaftlichen Wandlungsprozessen auseinanderzusetzen. Wo eine Gesellschaft derart stark im Umbruch begriffen ist, wo zentrale Interessen und Bedürfnisse Jugendlicher unbeachtet bleiben, nehmen zwangsläufig Sinnkrisen zu und verstärken den Rückzug in Jugendsubkulturen. Die damit verbundenen Abgrenzungen und Auseinandersetzungen können unterschiedliche Formen annehmen. Eine dieser Formen ist die Aneignung von Einrichtungen der Offenen Jugendarbeit durch ethnische Teilgruppen.

Zentrale Fragestellungen des Forschungsprojektes sind:

  • Welches Ausmaß nehmen Ethnisierungen von Jugendzentren ein?
  • Welche Konfliktkonstellationen zwischen Jugendlichen sind damit verbunden?
  • Wie können diese Ethnisierungsprozesse erklärt werden?

Die Untersuchung steht im Schnittpunkt verschiedener Forschungsbereiche: der Jugendforschung, der Migrationsforschung und der Konfliktforschung. Dieser interdisziplinäre Zusammenhang schlägt sich in der Zusammenarbeit des Instituts für Interkulturelle Bildung, des Instituts für Politikwissenschaft und des Instituts für Soziologie der Universität Landau nieder.

Russische Austauschschüler - wie sehen sie sich selbst und wie sehen sie ihre (deutschen) Gegenbilder? Beide Sichtweisen manifestieren sich in der sprachlichen Kommunikation. Nicht immer zeigen sie sich in gelingender Kommunikation, sondern auch in Missverständnissen und "Lücken". Diese aufzudecken kann Orientierung für weitere Austausche und die Fremdsprachenvermittlung geben.

Die Untersuchung basiert auf Erhebungen an zwei Schulen in Russland und deren Partnerschulen in Deutschland. Sie wird in Kürze in Form einer Habilitationsschrift erscheinen.

Zur curricularen Entwicklung des Faches Deutsch als Zweitsprache an den Schulen gehört auch die Arbeit an Lehrplänen, die in verschiedenen Bundesländern unterschiedlich weit gediehen ist. Das Sächsische Ministerium für Kultur hat 1996 einen "Vorläufigen Lehrplan Deutsch als Zweitsprache" probeweise in Kraft gesetzt. Mit der Evaluation wurden das Institut für Interkulturelle Bildung in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Universität Hamburg und der Gesamthochschule Kassel beauftragt.

Die Evaluation stützt sich primär auf die Erfahrungen der Lehrkräfte, die durch Unterrichtsdokumente und Umfragen erhoben wurden, und auf exemplarische Fallstudien, in denen der Integrationsprozess neu zuwandernder Schülerinnen und Schüler verfolgt wird.

Die Auswertung ist weitgehend abgeschlossen. Ein revidierter Lehrplan soll im Schuljahr 2000/2001 in Kraft treten. Folgearbeiten im Bereich der Lehrerfortbildung und der Materialentwicklung sind vorgesehen.

In einem dreijährigen Arbeitsprozess haben Wissenschaftler zahlreicher Hochschulen und Lehrerbildungseinrichtungen auf Anregung und unter Beteiligung anderer Mitglieder des Instituts für Interkulturelle Bildung ein Handbuch erarbeitet, das den Entwicklungsstand in den Didaktiken der Schulfächer abbildet.

Mit diesem Handbuch wird erstmalig in umfassender Form der interkulturelle Diskurs der in den Sekundarstufen vertretenen Fachdidaktiken kritisch aufgearbeitet und vor dem Hintergrund einer interdisziplinären Verständigung über Konzepte des interkulturellen Lernens weitergeführt. Damit wird eine Lücke geschlossen, nachdem zwar bislang zu diesem Lernbereich eine Reihe theoretischer Entwürfe und eine Vielzahl von Erfahrungsberichten, Unterrichtsideen und Projektvorschlägen vorliegen, aber eine systematische Darstellung fehlte.

Die konsequent fachdidaktische Perspektive der Beiträge dieses Bandes resultiert aus der Erkenntnis, dass der für interkulturelle Erziehung häufig favorisierte fächerübergreifende bzw. projektorientierte Unterricht zu sehr im Vordergrund stand, manchmal auch eher Programmatik geblieben als Realität geworden ist. Mit diesem Handbuch liegt auch das Ergebnis eines interdisziplinären Dialoges vor, dessen Struktur und Entwicklungsprozess widerspiegeln, was sein Thema ist: die Erarbeitung gemeinsamer, übergreifender Positionen auf der Grundlage der Anerkennung der Differenz fachspezifischer Zugänge und Traditionen.

Das Handbuch ist Anfang 2000 im Verlag Leske + Budrich, Opladen, erschienen.

Höchst unterschiedlich reagieren die Bildungssysteme der Einwanderungsländer auf den natürlichen und verständlichen Wunsch von Einwanderergruppen, die Sprache ihrer Herkunft auch im Einwanderungsland an die nächste Generation weiterzugeben, und das nicht nur im mündlichen Umgang miteinander, sondern auch durch "ordentlichen" Unterricht in Sprache und Schrift, Wortschatz und Grammatik, Geschichte und Literatur. Wie ist dieser Wunsch zu verstehen - als partikulares Bildungsinteresse, als Hinweis auf eine zentrale Bildungsvoraussetzung der Kinder und Jugendlichen, als zähes Festhalten an den Bindungen zum Herkunftsstaat? Geht er überhaupt die öffentlichen Bildungssysteme etwas an oder handelt es sich hier um etwas, was die Migranten mit sich selber auszumachen haben?

Diesen Fragen wurde im Rahmen des von der deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Schwerpunktprogramms "Folgen der Arbeitsmigration für Bildung und Erziehung" (FABER) nachgegangen. Die Ergebnisse liegen in drei Veröffentlichungen von Hans H. Reich vor, die im Waxmann-Verlag/ Münster erschienen sind:

  • "Community Languages Teaching. Herkunftssprachenunterricht in England" beschreibt die Interaktionen religiöser, privater, öffentlicher und halböffentlicher Formen des Herkunftssprachenunterrichts, wie sie für das dezentrale Bildungssystem Großbritanniens typisch sind.
  • "Languages et cultures d'origine. Herkunftssprachenunterricht in Frankreich" analysiert das spannungsvolle Nebeneinander von herkunftsspezifischen Sprachkursen und allgemeinem Fremdsprachenunterricht, das sich Frankreich durch die enge Zusammenarbeit mit den Herkunftsstaaten seiner Einwanderer geschaffen hat.
  • "Hemspraksundervisning. Herkunftssprachenunterricht in Schweden" stellt das System des fortwährenden Aushandelns von Grundsätzen und Kompromissen dar, welches zu einer europaweit einzigartigen Präsenz der Herkunftssprachen im öffentlichen Bildungswesen Schweden geführt hat.



Einen zusammenfassenden Vergleich unter Einbeziehung des deutschen Bildungssystems enthält der Aufsatz "Machtverhältnisse und pädagogische Kultur", in: Ingrid Gogolin/ Bernhard Nauck (Hrsg.): Migration, gesellschaftliche Differenzierung und Bildung, Opladen: Leske + Budrich 2000, S.343-364.

Wie kann die Lehreraus- und -weiterbildung so gestaltet werden, dass dies zu einer Verbesserung des Unterrichts in mehrsprachigen Klassen beiträgt?

Um diese Fragestellung ging es in dem European Network of Institutes for Teacher Training (EUNIT), welches unter Leitung des Instituts für Interkulturelle Bildung und gefördert von der EU von 1993-1996 neben einem 'Kompetenzen-Modell' eine Fülle von Lehrmaterialien entwickelte.

Projektergebnis ist ein Handbuch für Lehrkräfte in der Lehreraus- und -weiterbildung, für Lehrer und Lehramtsstudierende.