In der erziehungswissenschaftlichen Migrationsforschung am Arbeitsbreich Interkulturelle Bildung kommen insbesondere qualitative Forschungsmethodologien und -methoden zum Einsatz, die implizite bzw. latente Sinn- und Bedeutungsgehalte rekonstruieren und den verstehenden Nachvollzug gegenüber den subjektiven Sichtweisen und dem „meaning making“ von Forschungspartner:innen sowie gegenüber ihren Handlungspraxen in den Vordergrund rücken (und damit vor die Bewertung). Ziel ist dabei auch die Rekonstruktion institutioneller Logiken um das (oft im Widerspruch zu den beliefs, attitudes, orientations etc. stehende) Handeln in Bildungsorganisationen nachzuzeichnen.

Erkenntnistheoretisch präferieren wir solche Forschungsperspektiven und -prozesse, die systematisch den Ort der Erkenntnisproduktion, also die eigene Standortgebunden- und gesellschaftliche Positioniertheit der Forschenden, als ‚produktiv’ berücksichtigen und die eigene Forschung als hegemoniale Praxis reflektieren. Zudem sind für uns intersekionale Forschungszugänge relevant, um verschiedene Achsen der Ungleichheit und insbesondere das Zusammenspiel von Benachteiligung und Privilegierung erzeugender Strukturen, Praktiken und Ideologien in den Blick zu nehmen; damit möchten wir (1.) der Komplexität des Untersuchungsgegenstandes gerecht zu werden und (2.) einer reifizierenden Forschungspraxis und Erkenntnisgewinnung vorbeugen.

Einen wichtigen Stellenwert nehmen partizipative Forschungsmethoden ein, die nicht nur Co-Konstruktionsprozesse gezielt in den Blick nehmen und reflektieren, sondern auch eine Ermächtigung der Forschungspartner*innen und der Communities vorsehen, so dass sie nicht länger „Beforschte“, sondern ebenso Gestalter*innen von Forschungsprozessen werden.


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