Laufende Projekte

Widerständige Frauen? Schriftliche Artikulationen rassistischer Diskriminierungserfahrungen in Bildungsinstitutionen und ihre biographische Bedeutsamkeit

Leitung:            Vertret.-Prof.in Dr. Merle Hinrichsen, Dr. Betül Karakoç-Kafkas & Dr. Saskia Terstegen

Finanzierung:   „Kleine Gender-Projekte 2020“, GU Frankfurt & Eigenmittel

Das Projekt untersucht aus intersektionaler Perspektive schulische Diskriminierungserfahrungen von jungen Frauen of Color und Formen ihres Widerstands u.a. in sozialen Medien. Ausgehend von einer Online-Ethnographie sozialer Medien werden narrative Interviews mit jungen Frauen of Color geführt und von ihnen verfasste Social-Media-Posts gesammelt. Ziel ist es, zu rekonstruieren, wie sich Rassismusdiskurse und Diskriminierungserfahrungen im Kontext von Schule und sozialen Medien jeweils subjektivierend verschränken und welche Möglichkeiten für Widerstand gegen Rassismus damit einhergehen.

 

TraBi. Transnationale Bildungsbiographien: Lebensgeschichten zwischen Schule und transnationalen (Familien-)Netzwerken

Leitung:               Vertret.-Prof.in Dr. Merle Hinrichsen

Finanzierung:      GRADE & FB Erziehungswissenschaften, GU Frankfurt

Das Projekt untersucht die Herstellung transnationaler Bildungsbiographien sowie die Bedeutung, die Teilhabe- und Ausschlussprozesse dabei einnehmen. Hierfür werden narrative Interviews mit sog. Seiteneinsteiger*innen ab der 9. Klasse mit Interviews mit Eltern und Lehrkräften der Schüler*innen trianguliert. Ziel ist es, den Zusammenhang zwischen den Bildungsbiographien und den normativen Erwartungen in Familie und Schule und damit verknüpften Zugehörigkeits- und Differenzordnungen zu untersuchen.

 

Scoping Workshop: Vergessen als Zukunft eines Forschungsgebiets?! – Interdisziplinärer Workshop zur Entwicklung von Eckpunkten einer vergessenssensiblen Biographieforschung

Leitung:               PD Dr. André Epp & Vertret.-Prof.in Dr. Merle Hinrichsen

Förderung:           VolkswagenStiftung

Der Biographieforschung kommt in der Untersuchung gesellschaftlicher Krisen und ihren Auswirkungen eine verstärkte Bedeutsamkeit zu. So sind es gerade in Zeiten beschleunigten sozialen Wandels eigene und fremde Biographien, die ein wichtiges Orientierungswissen für die Gestaltung individuellen und gesellschaftlichen Lebens zur Verfügung stellen. Biographien konstituieren sich dabei in der Dialektik von Erinnern und Vergessen. In der Biographieforschung dominiert bisher jedoch eine theoretische und empirische Auseinandersetzung mit dem Erinnern. Vergessen(em) wird dagegen wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Seine Bedeutsamkeit für die (Aus-)Gestaltung ungewisser, individueller und gesellschaftlicher Zukünfte ist weitgehend unerforscht. Der Scoping Workshop setzt hier an und zielt darauf, sozial- und kulturwissenschaftliche Perspektiven einer interdisziplinären Gedächtnisforschung, die sich seit längerem mit Vergessen auseinandersetzen, mit erzähl-, biographie- und bildungstheoretischen Perspektiven der Biographieforschung in Austausch zu bringen, um ausgehend von ihren Schnittmengen das neue Forschungsgebiet einer vergessenssensiblen Biographieforschung zu entwickeln. Die Ergebnisse des Workshops werden in einem Positionspapier veröffentlicht.