Makarenko und "die Pädagogik" – Ersteindrücke aus einer Fachzeitschrift
Im Rahmen unseres DFG-Projekts beschäftige ich (June Drechsel) mich als wissenschaftliche Hilfskraft mit der Recherche und Zusammenfassung von Artikeln der Fachzeitschrift Pädagogik unter der Voraussetzung, dass diese Artikel Bezug auf Makarenko oder sein Wirken nehmen. Pädagogik erschien von 1946 bis 1990 zuerst unter ebendiesem Namen, ab 1959 dann mit dem Zusatz Pädagogik. Zeitschrift für Theorie und Praxis der sozialistischen Erziehung in der Sowjetischen Besatzungszone und später der DDR. Sie behandelte vornehmlich erziehungswissenschaftliche Themen.
Zugegeben hatte ich den Namen Anton Semjonowitsch Makarenko vor meiner Mitarbeit am DFG-Projekt noch nie gehört, doch bereits wenige Artikel gaben Aufschluss über seinen Einfluss auf das Verständnis von Erziehung unter den Pädagogen der DDR und der Sowjetunion. Immer wieder ist die Rede von Wechselbeziehungen zwischen den Individuen einer Gesellschaft und dem Kollektiv, etwa einer Schulklasse, in das jedes Individuum eingebettet wird und in dem es sich nach Möglichkeit selbst entfalten kann, um so wiederum seinen Beitrag zum Kollektiv zu leisten. Dabei spielt Verantwortung eine große Rolle, zum Beispiel wenn es um die Mitgestaltung des Unterrichts geht. Sie soll mitunter helfen, Kinder und Jugendliche auf „reale Erfordernisse von konkreten Lebenssituationen und Lebenstätigkeiten“ vorzubereiten, so ein Zitat aus Pädagogik. Es handelt sich um Überlegungen, die durchaus auch heute noch Gewicht haben.
Da ich bis dato hauptsächlich Artikel der späten 1980er untersucht habe, die meist den 100. Geburtstag Makarenkos thematisieren, zeichnet sich eine durchweg positive Rezeption Makarenkos ab. Es bleibt abzuwarten, ob sich dieses Bild trübt, je weiter ich in der Zeit und den Ausgaben der Pädagogik zurückgehe.
(02.05. June Drechsel)

Besuch des Stasi-Museums in Leipzig
Februar 2025, Gedenkstätte in der „Runden Ecke“
Im Rahmen einer zweitägigen Reise nach Leipzig wurde eine Dauerausstellung zu einem Teil der DDR-Geschichte besucht, genauer zum Ministerium für Staatssicherheit. Beherbergt wird das Museum in der sogenannten „Runden Ecke“, dem ehemaligen Sitz der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit. Der Besuch wird von einem Audio-Guide begleitet und lehrt dabei viel über die Funktion, Arbeitsweise und Auswirkungen der Stasi auf die Gesellschaft der DDR.
(24. 03. 2025 Elisabeth Buller )
Die Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung (BBF)
Die Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung (BBF) an der Warschauer Straße in Berlin-Friedrichshain ist die größte pädagogische Spezialbibliothek in Deutschland. Sie verfügt über etwa 730.000 Bände und ist damit ein Zentrum der bildungsgeschichtlichen Forschung hierzulande. Ihre Anfänge reichen bis ins Jahr 1876 zurück, als der "Deutsche Lehrerverein" eine Lehrmittelsammlung schuf und das "Deutsche Schulmuseum" aufbaute. 1908 wurde die Bibliothek als "Deutsche Lehrerbücherei" von der Lehrmittelsammlung abgetrennt und diente von Anfang an sowohl der Lehrerfortbildung als auch der Erforschung des Bildungswesens. Nach 1945 wurde die Lehrerbücherei in die "Pädagogische Zentralbibliothek" der DDR integriert und war ab 1970 Teil der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften (APW) der DDR. Im Zuge der Wende und der Auflösung der APW 1992 wurde die Bibliothek in die Trägerschaft des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) überführt und erhielt ihren heutigen Namen. Die BBF ist öffentlich zugänglich und stellt immer größere Teile ihres Bestandes auch online zur Verfügung, außerdem veranstaltet sie Ausstellungen und Tagungen. Schwerpunktmäßig im Eingangsbereich finden sich außerdem etliche Exponate mit bildungsgeschichtlichem Bezug.
Für unser Forschungsprojekt "Makarenkos Kollektiverziehung jenseits des Eisernen Vorhangs – Debatten über sozialistische Wettbewerbe und ihre praktischen Folgen in der DDR, Japan und der Sowjetunion" ist die BBF von größter Bedeutung, da sich eine große Zahl der Bestände an pädagogischen und erziehungswissenschaftlichen Zeitschriften der DDR hier befinden. Als wissenschaftliche Hilfskraft verbringe ich (Timmo Stoll) daher regelmäßig nicht wenig Zeit im Sonderlesesaal der BBF, um die alten Zeitschriften zu durchforsten und relevante Artikel zu scannen. Die Mitarbeiter sind sehr freundlich und hilfsbereit, Zeitschriftenbestellungen sind in der Regel innerhalb eines Tages verfügbar. Im Folgenden ein paar Bilder, um einen kleinen Eindruck von der BBF zu geben. Mehr auf der Homepage der BBF: https://bbf.dipf.de
(13. 03. 2025 Timmo Stoll)
Gespräch mit einer ehemaligen Lehrerin in der DDR
im Januar 2025 im Restaurant PILA mit kleinem DDR Museum
Die Projektleiterin führte ein Gespräch mit einer ehemaligen DDR-Lehrerin. Das Treffen fand in einer Gaststätte statt, in der viele Gegenstände, Bücher, Dokumente aus der DDR-Zeit verwendet und ausgestellt wurden. Die Lehrerin erzählte von einzelnen Gegenständen und der damit verbundenen Alltagsgeschichte in der DDR.




