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Brown Bag Lecturer Series „Bildung in der Migrationsgesellschaft“ Arbeitsbereich Interkulturelle Bildung Prof. Dr. Lisa Rosen

Brown Bag Lecture Series SoSe 2023
Poster für die Brown Bag Lecture Series SoSe 2023

In diesem Semester werden mit drei Vorträgen aktuelle Debatten erziehungswissenschaftlicher Migrationsforschung beleuchtet:

 

Mittwoch, 07.06.2023, 12:15-13:45 Uhr

Vertretungsprof.'in Dr.in Ellen Kollender (RPTU - Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern Landau) & Prof.’in Dr. Dorothee Schwendowius (Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg)

Diskriminierungskritische Schulentwicklung im Kontext aktueller Fluchtmigrationen? Verhandlung von Transformationsanforderungen und (neuen) Ausschlüssen in Schulen

Fluchtmigrationen, wie derzeit im Kontext des Krieges in der Ukraine, stellen Schulen vor die wiederkehrende Herausforderung, allen Schüler:innen eine gleichberechtigte Teilhabe zu ermöglichen. So irritieren Bildungswege, die nationale Grenzen überschreiten, die nach wie vor primär nationalstaatliche Orientierung der Schule. Zudem werden aktuell neue natio-ethno-kultureller Grenzziehungen im Bildungsbereich sichtbar, die sich mit differenziellen Chancen und Risiken der Bildungsteilhabe für Schüler:innen mit Fluchtbiographien verbinden. In unserem Vortrag präsentieren wir erste Beobachtungen und Analysen aus unserer Studie „(Neue) Ein- und Ausschlüsse im Kontext aktueller Fluchtmigrationen – Praktiken und Lernprozesse in Schulen jenseits der Metropolen“. Auf Basis leitfadengestützter Interviews mit Schulleitungen und Pädagog:innen fragen wir, wie sich Schulen in Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt auf die neueren Fluchtmigrationen und hiermit verbundene Transformationsanforderungen beziehen, welche (neuen) Ein- und Ausschlüsse darin zum Ausdruck kommen und wie diese reflektiert werden.

Dr.‘in Ellen Kollender vertritt aktuell die Professur für Heterogenität am Institut für Erziehungswissenschaft an der RPTU Kaiserslautern-Landau. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen u.a. Schulentwicklung und pädagogische Professionalisierung im Kontext von Flucht/Migration und sozialstaatlichen Wandlungsprozessen, hierin stattfindende (Neu)Konfigurationen des Verhältnisses von Eltern und Schule sowie Rassismus und intersektionale Diskriminierung in der Schule.

Prof.‘in Dr. Dorothee Schwendowius hat aktuell die Professur für internationale und interkulturelle Bildungsforschung an der OvGU Magdeburg inne. In ihrer Forschung befasst sie sich aus biographietheoretischer und institutionenbezogener Perspektive mit Differenz- und Ungleichheitsverhältnissen im Bildungswesen und ihrer Bedeutung für Bildungswege in der Migrationsgesellschaft sowie die Professionalisierung von Pädagog:innen.

Ort: AC133 (August-Croissant Straße 5a) sowie uni-kl-de.zoom.us/j/64532214730 (Meeting-ID: 645 3221 4730, Kenncode: 133413)


Mittwoch, 21.06.2023, 12:15-13:45 Uhr

Prof.’in Dr. Havva Engin (Pädagogische Hochschule Heidelberg)

Vielfalt im Lehramt – Gewinnung und Unterstützung von Lehrkräften mit Zuwanderungsgeschichte

Deutschland hat sich durch verschiedene Zuwanderungsbewegungen (Globalisierung, Internationalisierung, EU-Binnenzuwanderung, Fluchtmigration) zu einer diversitätsgeprägten Gesellschaft ausdifferenziert. Der Anteil an Menschen mit Zuwanderungsgeschichte innerhalb der Gesamtgesellschaft liegt bei nahezu einem Drittel, bei Kindern und Jugendlichen deutlich darüber. Obzwar die Schulen in vielen Großstädten sich durch eine migrationsvielfältige Schülerschaft kennzeichnen, bleibt dieser Anteil innerhalb der Lehrershaft unterdurchschnittlich und liegt 8 bis 11 Prozent bundesweit – trotz des Umstandes, dass der Anteil von Studierenden mit Zuwanderungshintergrund in den letzten Jahren an hiesigen Hochschulen kontinuierlich angestiegen ist. 

Der geplante Vortrag geht der Frage nach, wie junge Erwachsene mit (familiärer) Zuwanderungserfahrung für ein Lehramtsstudium gewonnen werden können und welche konkreten Maßnahmen notwendig sind, um dieses Ziel kurz-/mittelfristig zu erreichen.

Prof.‘in Dr. Havva Engin, kam 1974 als Gastarbeiterkind nach Berlin. Ausgebildete Gymnasiallehrerin für Deutsch und Biologie; 2003 Promotion; 2005-2009 Juniorprofessorin für Sprachförderung (PH Karlsruhe); 2009-2010 Professorin für kindliche Sprachentwicklung (FH Bielefeld); ab 2010 Professorin für Interkulturelle Pädagogik (PH Heidelberg).

Ort: AC133 (August-Croissant Straße 5a) sowie uni-kl-de.zoom.us/j/64532214730 (Meeting-ID: 645 3221 4730, Kenncode: 133413)


Mittwoch, 05.07.2023, 12:15-13:45 Uhr 

Vertretungsprof.'in Dr. Simona Szakács-Behling (Helmut-Schmidt-Universität)

Transnationalities of schooling: (Re)mapping border-crossing dynamics in variously privileged German schools

Narratives of transnational mobility and cross-border migration have become common place in describing today’s so-called global condition. Nevertheless, the way in which these narratives permeate education research is discursively fragmented. Transnationality, on the one hand, appears to be relegated to the realm of a globally mobile middle class – for whom crossing-borders constitutes ‘capital‘, ‘advantage‘ and ‘opportunity‘. On the other hand, (trans)migration appears as the diametrical opposite form of border-crossing - one marked by ‘disadvantage’, accumulated ‘deficits‘ and ‘challenges‘ to nationally-organised systems of education. If in the first discursive mode, research most often focuses on international schools, the second usually takes schooling within a specific nation-state into account. In this presentation I aim to challenge this discursive gap and show how transnational mobility and transmigration are two facets of the same coin when one takes a transnational, multi-sited perspective on the phenomenon. 

Drawing on ethnographically-inspired fieldwork in four different schools characterised by heterogeneity (i.e. one German School Abroad promoting global citizenship and three types of schools in Germany promoting interculturalism and multilinguality through an explicit European ethos), I explore how different narratives of ‘diversity’, ‘internationality’ and ‘solidarity’ become apparent or are hidden in everyday schooling contexts that are all marked by transnationality, albeit in vastly different ways. By including schools that are differently positioned in the economic opportunity structure (some private, others public; some attended by children of middle-class professionals, others by children from socio-economically disadvantaged backgrounds; some nationally-, while others transnationally-organised), I draw conclusions about how transnationality is differently configured but similarly legitimised beyond privilege divides. 

Simona Szakács-Behling ist zurzeit Vertretungsprofessorin für Erziehungswissenschaft, insbesondere interkulturelle und vergleichende Bildungsforschung an der Helmut Schmidt-UniversitätUniversität der Bundeswehr Hamburg. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Prozesse der Inter-, Transnationalisierung und Europäisierung von Bildung und Schule, die Darstellung von Vielfalt und Minderheiten in Bildungsmedien, Global Citizenship Educration, interkulturelle Bildung und Solidarität in transnationaler, vergleichender Perspektive.

Ort: AC133 (August-Croissant Straße 5a) sowie uni-kl-de.zoom.us/j/64532214730 (Meeting-ID: 645 3221 4730, Ke 

Brown Bag Lecture Series SoSe 2023
Poster für die Brown Bag Lecture Series SoSe 2023