Keynotes


Wie können Forschung und Praxis erfolgreich wirksame sprachliche Bildung und Förderung für Kinder implementieren?

Prof. Dr. Marcus Hasselhorn
DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Frankfurt am Main
 
Schon lange wird in der Bildungsforschung gefordert, evidenzbasierte Lösungen zur Bewältigung der zunehmenden Herausforderungen für
das Bildungswesen von der Forschung in die Praxis zu transferieren. Gleichzeitig häufen sich Äußerungen der Frustration darüber, dass konkrete Implementationsbemühungen nicht so erfolgreich sind wie erhofft. Daher stellt sich die Frage, wie Implementation evidenzbasierter Innovationen nachhaltig und spürbar gelingen kann. Im Vortrag wird dieser Frage nachgegangen. Auf der Basis von Erfahrungen aus Implementationsprojekten, in denen der Fokus auf Sprache und schulischen Basiskompetenzen im ersten Lebensjahrzehnt liegt, werden Gelingensbedingungen
bzw. -prinzipien für erfolgreiche Implementation pädagogischer Innovationen herausgearbeitet. Außerdem werden Barrieren diskutiert, die das erfolgreiche Implementieren in der Praxis pädagogischer Institutionen oftmals verhindern.

 

 
Wie wurden Forschungserkenntnisse zur sprachlichen Bildung in Rheinland-Pfalz in die Praxis implementiert? – Erfahrungen mit dem Qualifizierungskonzept „Mit Kindern im Gespräch“
 
Prof. Dr. Gisela Kammermeyer, RPTU
 
Im Rahmen der Bund-Länder-Initiative Bildung durch Sprache und Schrift (BiSS) wurde von 2013 bis 2018 das Qualifizierungskonzept
„Mit Kindern im Gespräch“ für den Elementar- und Primarbereich entwickelt und 2017 veröffentlicht. In einer experimentellen, von der DFG
geförderten Studie konnten langfristige Effekte auf die Anregungsqualität der pädagogischen Fachkraft und Effekte auf das Sprachverstehen der Kinder belegt werden. Das Ministerium für Bildung in Rheinland-Pfalz nutzte die Chance und finanzierte nicht nur BiSS, sondern auch das
Anschlussprojekt BiSS-Transfer, das vielfältige Implementationsmaßnahmen dieses Konzepts ermöglichte. Im Vortrag werden diese vorgestellt und in den Forschungskontext eingeordnet. Zentral dabei ist es, konkrete Bedingungen herauszuarbeiten, damit auch in Zukunft der Transfer von Forschungserkenntnissen in die Praxis gelingt.