Miriam Leuchter
Prof. Dr. Miriam Leuchter ist Professorin für Grundschulpädagogische Forschung mit dem Schwerpunkt Sachunterricht. Als Expertin für die Professionalisierung angehender Grundschullehrkräfte, u. a. im Bereich Holocaust Education und Antisemitismusprävention, verantwortet sie die Erfassung und Bildung entsprechender professioneller Kompetenzen von Lehramtsstudierenden. Ziel ihrer Arbeit ist es, zukünftige Grundschullehrkräfte zu befähigen, altersangemessene Zugänge zu Judentum, Holocaust und Antisemitismus im Unterricht zu gestalten.
Tagungsorganisation und Referat: Forschungsperspektiven auf Haltung, Fachwissen und Überzeugungen von (angehenden) Lehrkräften
Der Vortrag beleuchtet Forschungsperspektiven auf Haltung, Fachwissen und Überzeugungen von Lehramtsstudierenden im Kontext von Holocaust-Education, Antisemitismusprävention und Demokratiebildung. Auf Grundlage einer Erhebung mit 319 Grundschullehramtsstudierenden werden Zusammenhänge zwischen kognitiven (fachspezifisches Wissen, fachdidaktische Überzeugungen), motivational-affektiven und handlungsbezogenen Kompetenzaspekten analysiert. Die Mehrheit erkennt die hohe Relevanz der Themen für den Unterricht, zeigt jedoch deutliche Unsicherheiten hinsichtlich der Umsetzung und verfügt über begrenztes Fachwissen. Die Ergebnisse zeigen ein deutliches Spannungsfeld zwischen hoher normativer Relevanzzuschreibung und begrenztem fachlichen Wissen sowie einer ausgeprägten Unsicherheit hinsichtlich der didaktischen Umsetzung.
Diese Befunde werden im Rahmen aktueller Professionalisierungsmodelle der Lehrerbildung diskutiert. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie kognitive Empathie, Emotionsregulation und reflektierte Urteilsbildung als Komponenten professioneller Unterrichtskompetenz empirisch erfasst und gezielt gefördert werden können. Der Vortrag präsentiert hierzu theoretisch und empirisch begründete Ansätze zur Weiterentwicklung der Lehrerbildung im Bereich demokratischer und erinnerungskultureller Bildung.
